Rettet den Kindergarten Bauernfeldgasse!

Oberdöbling ist 241 Hektar groß, dicht besiedeltes Gebiet und verfügt aktuell über eine sehr geringe Anzahl von städtischen Kindergärten. Im gesamten Einzugsgebiet Obkirchergasse bis Heiligenstädter Straße, von der Ruthgasse bis zur Peter Jordan Straße gibt es lediglich 5 städtische Kindergärten.

Nunmehr beabsichtigt die Stadt Wien, den seit 1960 bestehenden Kindergarten Bauernfeldgasse 5 mit Sommer 2024 ersatzlos zu schließen.

So entstand die Petition für einen Erhalt des Kindesgartens. (Stand Homepage 16.02.24/23.02.2024)

Am 16.02.2024 wurde unsere Petition freigeschaltet und konnte binnen weniger Tage hunderte Unterstützungserklärungen verzeichnen. Am 22.02.2024 haben sich Servicestelle und Regionalleitung der MA10 um Ersatzplätze für unsere Kinder in der näheren Umgebung bemüht.

Am 26.02.2024 hat ein Gespräch bei der MA10 stattgefunden, bei welchem uns erstmals konkrete Gründe für die beabsichtigte Schließung des Kindergarten Bauernfeldgasse genannt wurden. Zwischen 2010 – 2013 seien Überlegungen angestellt worden, den Standort auf mehrere Kindergartengruppen auszubauen; diese Idee wurde aber aus Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen verworfen, zumal man auch keinen gesteigerten Bedarf für Betreuungsplätze sah. Seither wurde nicht mehr in den Standort investiert, aktuell wäre ein Fenstertausch erforderlich, um die Auflagen der MA11 zu erfüllen und weiterhin eine Betriebsbewilligung zu erhalten. Verwertungsbestrebungen hinsichtlich der Grundstücke sollen keine hinter der Schließung stehen.

Die Haltung der Leitung der MA10 ist eine nüchterne Betrachtung von Kennzahlen (€/Kinder/Quadratmeter) und Verfolgung einer Strategie, die größere Kindergarten-Betreuungseinheiten forciert. Ein Ausbau von Hortplätzen wurde seitens der MA10 aus strategischen Gründen (Fokus auf Ganztagesschulen) nicht in Betracht gezogen.

Da am bestehenden Standort derzeit nur Platz für eine Gruppe ist, und in den nächsten 10-15 Jahren weitere Investitionen in den Standort erforderlich wären (Sanierung der Außenhülle, das Gebäude ist aktuell nicht barrierefrei und für einen Ausbau wäre eine vertragliche Regelung mit dem Baurechtsnehmer (bis 2038 laufend) erforderlich), beschloss man also, den Standort auslaufen zu lassen. Der Bezirk wurde daher in den letzten Jahren nicht einmal um Sanierungsbeiträge angefragt.

Wir Eltern gehen seit Jahren in diesem Kindergarten täglich ein und aus. Wir sehen, wie unsere Kinder bei der gemeinsamen Arbeit am Gemüse- und Blumenbeet im herrlichen Garten aufblühen – derartige Liegenschaften mit Baumbestand und Sträuchern und Platz zum Austoben gibt es in keinem Neubauvorhaben!

Wir kennen aus erster Hand den tatsächlich erheblichen Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen in diesem Gebiet: von Kinderkrippe über Kindergarten bis zu Hortplätzen für die Nachmittagsbetreuung ist überall ein Ausbau notwendig! (Die nächstgelegene öffentliche Volkschule Kreindlgasse kann aus Platzgründen keine Ganztagesbetreuung anbieten.) Die breite Resonanz auf unsere Petition im Bezirk zeigt ein klares Stimmungsbild!

Nachdem der Magistrat leider bereit wäre, auf Basis von Kennzahlen und einer 10 Jahre alten Bedarfseinschätzung diesen perfekt geeigneten Standort aufzugeben, das Gebäude abzubrechen und den idyllischen Garten nutzungslos brachliegen zu lassen, ist die Politik gefragt. Für uns steht im Vordergrund, mit welch geringen Investitionen hier 24 Kinderbetreuungsplätze zumindest bis zur Neuregelung des Baurechtes erhalten bleiben können bzw. welches Potential hier vorhanden ist, um eine den aktuellen Bedürfnissen genügende Lösung zu finden.

Wir fordern

• kurzfristig die Durchführung der gemäß Vorschreibungen der MA11 unbedingt erforderlichen Sanierungsmaßnahmen (Fenstertausch) zur Aufrechterhaltung des Standortes Bauernfeldgasse
• die Durchführung einer Bedarfsuntersuchung für Kinderbetreuungsplätze (Krippe, Kindergarten, Hort) und Projektierung einer mittelfristig entsprechenden baulichen Lösung am Standort Bauernfeldgasse

Wir ersuchen weiterhin um Ihre Unterstützung der Petition, damit diese Flächen im Eigentum der Stadt Wien auch künftig den Kindern der Stadt Wien zur Verfügung stehen!